Condors Boeing 757-300 beim Abschiedsflug: Die D-ABOM ist mittlerweile auch in Wales.

Leasingfirma hofft auf neue Betreiber für Boeing 757 von Condor

Finden einige der Boeing 757-300, die bis vor Kurzem für Condor flogen, nochmal neue Betreiber? Die Leasingfirma, der die Flugzeuge gehören, ist optimistisch - und das hat auch mit der Technikabteilung der deutschen Fluggesellschaft zu tun.

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Auch beim Abschiedsflug der Boeing 757 von Condor musste Airline-Chef Peter Gerber die Frage beantworten: Was passiert mit den Jets nach der Ausflottung? Doch Gerber und seine Fluggesellschaft sind genau genommen gar nicht die richtigen Ansprecherpartner für diese Frage - zumindest nicht, wenn man wissen will, was mittelfristig mit den 757 geschieht.

Denn Condor ist nicht Eigentümerin der Flugzeuge, sondern die Leasingfirma Crestone Air Partners aus den USA. «Alle Flugzeuge dieses Typs werden nach ihren letzten offiziellen Passagierflügen nach Wales überführt», erklärte eine Condor-Sprecherin schon Anfang Oktober, als die deutsche Fluglinie noch sechs Boeing 757-300 in der Flotte hatte. Im walisischen St. Athan sind nun fast alle der Jets eingelagert. Auch die D-ABOM, die beim Abschiedsflug vergangene Woche im Einsatz war, kam dort am Montag (10. November) an.

«Condor hat Flugzeuge nach höchsten Standards gewartet»

Die Flieger werden dort für die Rückgabe an Crestone Air Partners vorbereitet und schließlich im kommenden Jahr - am Ende der jeweiligen Leasinglaufzeit - nach und nach übergeben. Steve Williamson, Kommerzchef des Leasingunternehmens, betont auf Anfrage von aeroTELEGRAPH zu den 757-300: «Unser Geschäftsmodell zielt in der Regel darauf ab, unsere Flugzeuge so lange im Einsatz zu halten, wie es wirtschaftlich vertretbar ist.»

Zwar könne er «sich aufgrund laufender Verhandlungen mit mehreren Parteien nicht zu den zukünftigen Entwicklungen der gesamten Flotte äußern», sagt Williamson. Er hoffe aber, «dass mehrere dieser Flugzeuge weiterhin bei anderen Betreibern im Einsatz bleiben werden». Der Manager betont: «Condor hat diese Flugzeuge immer nach höchsten Standards gewartet, was für Jets dieses Alters entscheidend und äußerst vorteilhaft ist.»

Aus Condors Boeing 757-300 werden keine Frachter

Klar ist dabei: Die Boeing 757-300, die nicht in Ersatzteile und Schrott zerlegt werden, heben wieder mit Passagieren an Bord ab, nicht mit Fracht. Denn Williamson betont, «dass eine Frachter-Umrüstung nicht möglich ist, da es keine zugelassene STC-Zertifizierung (Supplemental Type Certificate) für die Umwandlung der 757-300 in ein Frachtflugzeug gibt – im Gegensatz zur 757-200.» Boeing-757-Fans, die nochmal mitfliegen wollen, wird es freuen.

Insgesamt betrieb Condor 15 Boeing 757-300. Sieben stehen nun in St. Athan: die D-ABOG, -ABOH, -ABOJ, -ABOK, -ABOL, -ABOM und -ABON. Die D-ABOI befindet sich noch in Frankfurt, wird aber folgen. Von den acht, die schon zuvor ausgeflottet wurden, sind drei in Spanien eingelagert: die D-ABOA und die -ABOC in Ciudad Real, die -ABOB in Castellón. Die vier weiteren Jets gehören zur Flotte der ukrainischen Charterairline Skyline Express. Zwei davon, die UR-AZN (früher D-ABOP) und die UR-AZO (D-ABOR), sitzen im Krieg am Flughafen Kyiv-Boryspil fest, die UR-SLE (D-ABOE) und die UR-SLB (D-ABOF) sind aktiv.

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